im süden new mexicos
white sands nm

Das White Sands National Monument liegt im Süden New Mexicos im Gebiet der White Sands Wüste, nur rund 70 Meilen / 110 km von der mexikanischen Grenze entfernt. Beim weißen Sand handelt es sich um Gips, der durch den Niederschlag aus den umliegenden Bergen in das Tularosa Becken gelangt. Dieses hat keinen Abfluss und so bleiben nach Austrocknung in den heißen Sommermonaten nur mehr die Gipskristalle übrig, die vom Wind zu Dünen aufgeworfen werden. So entstand mit White Sands auf rd. 700 km2 die größte Gipswüste der Welt, die den ungewöhnlichsten Teil der Chihuahua Wüste (in der auch der Big Bend National Park in Texas liegt) bildet.

Allein der Weg dorthin von Albuquerque aus (über I-25, Highway 380 und Highway 54) - über 200 Meilen geht es durch das Nichts - wir biegen sage und schreibe zwei Mal ab, ansonsten geht es schnurgerade aus. Achtung: es gibt keine Tankstelle unterwegs und keine Verpflegung!

Ausgehend vom Visitor Center führt der Dunes Drives rd. 12 km in das White Sands National Monument hinein. Von den davon ausgehenden 4 markierten Wegen ist der am Ende gelegene "Alkali Flat Trail" der längste und beeindruckenste. Doch was uns vor allem am White Sands National Monument gefällt, ist, dass man hier auch abseits der Wege unterwegs sein kann. Lässt man sein Fahrzeug auf einem der zahlreichen Parkplätzen kann man aufs Geratewohl in die Dünen hineingehen. Und da auch nicht so viel los ist im White Sands National Monument kann einem schon nach ein paar Schritten und nach der ersten Düne passieren, dass alle Anzeichen der Zivilisation außer Sichtweite geraten sind. Für alle Extremisten gibt es übrigens sogar einen Campingplatz im White Sands NM. Vielleicht noch wichtig zur Vorbereitung: der Park schließt täglich eine Stunde nach Sonnenuntergang!

In den widrigen Verhältnissen der ständig wandernden Dünen haben es einige Pflanzen und Tiere geschafft, sich anzupassen. Die Soap Tree Yucca (Seifen-Palmlilie) z.B. verlängert ihren Stamm, damit die Blätter immer über dem Sand sind - und wächst auf diese Art und Weise bis zu 30 cm im Jahr. Von den Tieren sind die meisten nachtaktiv, die Tagaktiven findet man am ehesten in den bewachsenen Teilen zwischen den Sanddünen. Einige Arten haben auch eine weiße Körperfarbe als Tarnung angenommen - so wie die Eidechse, die wir im Schatten eines Busches entdecken.

Auch wenn wir auf Grund einer Schlechtwetterfront für September recht gemäßigte Temperaturen (um die 30°C) haben, das besondere am Gipssand ist, dass er die Wärme der Sonne nicht annimmt, er ist immer angenehm kühl. Die Sonneinstrahlung ist extrem, an den Rastplätzen bieten kuriose Sitzbänke inkl. Metallabschirmung (dahinter ist es tatsächlich um einiges kühler als in der Sonne) Schutz vor der Sonne, doch nach einem Tag in den Dünen habe ich auch trotz Sonnenschutzfaktor 70 einen ordentlichen Sonnenbrand im Nacken. Der weiße Sand erinnert uns darüber hinaus an Schnee, wohl auch dadurch, dass sich Besucher "Sleds" - Plastikbobs - ausborgen können, was unter den Amerikanern mit Begeisterung aufgenommen wird.

Aber nicht nur der Naturschutz spielt in diesem Gebiet eine Rolle - es gab und gibt auch zahlreiche Forschungsprojekte in der Luft- bzw. Raumfahrt und Raketentechnik. In der White Sands Wüste befindet sich die "White Sands Missile Range", ein Raketentestgeländer der US-Armee und die "Holloman Airforce Base", in deren Ausbildungszentrum auch Soldaten der deutschen Luftwaffe stationiert sind. Auf Grund der regelmäßig stattfindenden Raketetests ist das White Sand National Monument bzw. der von Alamogordo dorthin führende Highway 70 immer wieder gesperrt ist (am besten auf der National Parks Website - http://www.nps.gov/whsa vorab informieren).

Besucher werden auch gewarnt, eventuelle Metallteile, auf die man im Sand stößt, nicht zu berühren und zu melden, denn es könnte sich um Überreste einer abgestürzten Rakete handeln. Tatsächlich kommen wir auf unserem Streifzug zwischen den Dünen an einer Stelle vorbei, die irgendwie verbrannt aussieht, der Sand ist mit roten Steinen durchzogen - ist hier vielleicht eine Rakete abgestürzt? Jedenfalls erscheint es uns inzwischen gar nicht mehr verwunderlich, dass es in dieser Umgebung (und auch im für amerikanische Verhältnisse mit 200 km gar nicht so weit entfernten Roswell) immer wieder UFO-Sichtungen gegeben hat.

Apropos gar nicht so weit entfernt - 1945 fand ein wenig mehr als 100 km nördlich von Alamogordo die erste oberirdische Atombombenexplosion statt (Trinity-Test). Die Stelle ist heute natürlich gesperrt, wird aber zwei Mal im Jahr (erster Samstag im April und Oktober) für Besucher zugänglich.
Die Holloman Airforce Base war auch einmal Ausweichlandeplatz für das Space Shuttle Programm. Als am 30.3.1982 als auf Grund der schlechten Wetterbedingungen in Kalifornien eine Landung auf der Edwards Airforce Base nicht möglich war (am Kennedy Space Center in Florida gab es damals noch keine Landungsmöglichkeit) landete hier die Columbia. Der feine Gipsstaub führe aber zu Problemen mit den mechanischen Systemen der Raumfähre, deshalb waren seitdem nur im Notfall Shuttle-Landungen hier vorgesehen.

Alamogordo selbst ist mit rd. 20 km Entfernung der nächstgelegene Ort Ein ort mit rd. 36.000 Einwohnern und guter Infrastruktur. Hier gibt es alle gängigen Motelketten und Restaurants, aber auch deutsche Spuren, wie einen Döner Grill und ein Plakat, das auf das dort alljährlich stattfindende Oktoberfest hinweist :-)

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Herzlich willkommen im neuen "mytour usa" Weblog! Hier berichten wir ab September 2012 von unseren Reisen durch die USA. Nach und nach werden wir auch die Inhalte unserer "Classic-Seite" hier einbauen. Bis es soweit ist, schaut bitte auch auf
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