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Im Land der Bäume
Sequoia National Park







Autor:
Sabine

Datum:
30.08.11 12:03

Tagebuch aus
National Parks


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National Parks


 

Bekannt wurde das Gebiet des heutigen Sequoia National Park durch seine Namensgeber, den Sequoia Mammutbäumen, im Zuge des Goldrausches.
Im Jahr 1890 wurde der Park von John Muir und Hale Tharp gegründet.
Heute wird der Park gemeinsam mit dem Kings Canyon National Park verwaltet, die beiden Parks liegen etwa gleich weit von Los Angeles bzw. San Francisco entfernt (320km/Fahrzeit ca. 4h).
An der Ostgrenze liegt die Sierra Nevada Gebirgskette, und deshalb gibt es auch keine Ost-West Verbindung durch die beiden Parks, denn immerhin gehört zu dieser Gebirgskette auch der Mount Whitney, mit 4418 m der höchste Berg der USA außerhalb Alaskas. Der Mount Whitney ist übrigens auch vom Death Valley aus zu sehen. Bemerkenswert, dass zwischen dem höchsten und dem tiefsten Punkt der USA (86 m unter dem Meeresspiegel bei Badwater) „nur“ 136 km (212 mi) liegen.

Die Sequoias können bis zu 80 m hoch werden und im Durchmesser 11 m, sie wachsen an den Westhängen der Sierra Nevada, innerhalb einer bestimmten Höhe (1350 – 2500m). Der größte von ihnen ist der berühmte General Sherman Tree, der mit einer Höhe von 83,79 m und einem Umfang von 31,27 m immer wieder als das volumensmäßig größte Lebewesen der Erde betitelt wird.
Der General Sherman Tree steht im Giant Forest und ist über einen 0,5 mi / 0,72 km langen Trail zu erreichen. Neben dem General Sherman Tree ist auch der Tunnel Log, ein umgestürzter Mammutbaum, durch den man mit dem Auto durchfahren kann, ein beliebtes Fotomotiv.

Der Riesenmammutbaum ist übrigens kleiner aber dicker als sein Verwandter, der Küstenmammutbaum, der bis zu 110 m hoch werden kann und an den Küstengebieten des nördlichen Kaliforniens und im Süden Oregons zu finden ist.

Neben dem General Sherman Tree Trail hatten wir uns auch den Big Trees Trail (2,3 mi / 1 km) vorgenommen, der liegt aber Ende Mai noch unter einer Schneedecke. Da der Park zwischen 400 und 4000m gelegen ist, ist auch in den Sommermonaten jederzeit mit Schneefall zu rechnen. Eigentlich besteht daher während des gesamten Jahres die Pflicht, Schneeketten mitzuführen – aber wer hat die schon im Mietwagen? Auch wenn es vor ein paar Tagen noch einen Kälteeinbruch mit Schneefall gegeben hat, heute ist es angenehm warm, es scheint die Sonne und die Straßen sind frei. Für den Notfall gibt es vor den Einfahrten in den Park bei Tankstellen oder General Stores angeblich auch Schneeketten zu mieten und/oder zu kaufen, einen finden wir zumindest in Three Rivers, der Schneeketten anpreist.
Erreichbar ist der Park übrigens von Süden kommend über Highway 198, der nächste größere Ort ist Visalia (55 km entfernt), wo es auch Motels jeder Preiskategorie gibt. Die andere Variante ist die Anreise über Highway 190, von Fresno über den Kings Canyon National Park. Grundsätzlich sollte man für die Anreise doch genügend Zeit einplanen, die Straßen sind sehr kurvig, für amerikanische Verhältnisse relativ schmal und teilweise steil.

Wenn man dann mal genug hat vom Wald, ist es Zeit für den Moro Rock, ein Granitfelsen. Der Weg ist kurz (0,4 km) und steil (man überwindet knapp 100 Höhenmeter), und trotz den betonierten Stufen ist der Weg teilweise sehr schmal und ausgesetzt, man muss schon schwindelfrei sein. Aber die Aussicht lohnt sich!

Ein Thema im Sequoia NP sind auch die Bären. Genauer gesagt die Schwarzbären, denn Grizzlys gibt es hier schon seit den 1920er Jahren nicht mehr. Schwarzbären müssen übrigens nicht immer schwarz sein, sie können alle Farbtöne von beige über braun bis schwarz annehmen. Zu unterscheiden sind sie von den aggressiveren Grizzlys dadurch, dass sie eine spitzere Schnauze haben. Grizzlys haben das typische runde Teddybärengesicht.

Ein Problem sind die Bären eigentlich nur, wenn sie einmal menschliches Essen ergattern konnten. Dann werden sie aggressiv und knacken Autos, in denen sich Essbares befindet. Deshalb sollte man grundsätzlich alle Lebensmittel aber auch andere Sachen, die riechen (wie etwa Kosmetika), nicht im Auto lassen, sondern in den bärensicheren Containern verstauen. Und die Tierchen sind ganz schön schlau – angeblich erkennen sie sogar Kühlboxen, und wenn auch gar nichts in denen drinnen ist, knacken sie das Auto trotzdem, alleine wegen dem Anblick….

Wo sich die Bären hauptsächlich aufhalten, hängt stark von der Jahreszeit ab und ist damit verbunden, wo sie ihr Futter finden. Im Frühjahr z.B. findet man sie auf Wiesen, wo sie ihr Futter suchen. Gegenüber dem Giant Forest Museum fahren wir auch gleich an einer saftig grünen Weise vorbei und ich denke mir noch, wie war das mit den Wiesen und dem Futter im Frühjahr, verwerfe den Gedanken aber gleich wieder, in dem Trubel der Touristen wird sich doch wohl kein Bär wiederfinden.
Falsch gedacht, plötzlich sehen wir sie, eine Mutter und ihre beiden Jungen, wie sie friedlich grasen und sich auch von den staunenden Blicken und zahlreichen Objektiven nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Damit hätten wir jetzt gar nicht gerechnet!

Und später haben wir bei Crescent Meadow gleich noch mal das Glück, einen Bären zu beobachten. Unweit vom Parkplatz trottet er vor sich hin, auch er lässt sich nicht ablenken, zum Schluss steuert er direkt auf den Parkplatz zu, da entscheiden wir uns dann doch, ins Auto zu steigen und die Fotojagd sein zu lassen.

Ein gelungener Abschluss für einen unvergesslichen Besuch im Sequoia National Park!


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