Autor:
Sabine
Datum:
01.05.05 15:21
Tagebuch aus Vienna
Bilder aus Vienna
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Heute ist der 1. Mai 2005 und ich habe meinen (vorübergehend) letzten Arbeitstag absolviert. Zu unwirklich noch erscheint mir trotzdem die Tatsache, dass ich die nächsten 6 Monate nicht ins Büro zur Arbeit gehen werde.
Auch wenn rückblickend die zwei Jahre, in denen wir schon darauf "hinarbeiten", wie im Flug vergangen sind, haben sich die letzten beiden Wochen gezogen wie Kaugummi. Liegt das daran, dass meine ganze Aufmerksamkeit mehr und mehr auf unser Projekt gerichtet ist, oder dass ich langsam anfange, meine "alten" Lebensgewohnheiten loszulassen. War ich früher oft dem Konsumrausch erlegen, schlendere ich jetzt gelassen durch hektische Einkaufsstraßen, nichts kann mich (und meine Kreditkarte) so schnell mehr aus der Reserve locken. Brauchte ich früher einen geregelten Tagesablauf, gewöhne ich mich an den Gedanken, diesen bald völlig frei gestalten zu können.
Nun sind beinahe alle Vorbereitungen getroffen, die weichen Knie sind (noch?) ausgeblieben, keine Minute habe ich bisher gezweifelt an der Umsetzung unseres großen Traums.
Die Rückmeldungen, die wir von Freunden und Bekannten bekommen haben, waren durchwegs positiv. Aber auch wenn uns alle beneiden um unseren Entschluss, so sind uns noch keine konkreten Pläne bekannt.
Was hat uns zu dieser Entscheidung gebracht? Sind unsere Bedürfnisse so entgegengesetzt zu ihren?
Während andere Kinder haben, sich ein Eigenheim schaffen oder beruflich Karriere machen, haben wir vorerst einen anderen Weg gewählt.
Ich denke, wir sind auf jeden Fall privilegiert, dass uns diese Möglichkeit überhaupt geboten wird. Deshalb: für den Rest ist danach auch noch Zeit...
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